Chronik

Chronik des Männergesangvereins 1888 Leimen e. V.

 

 

 

 

 

Vorbemerkung: Da von der Gründung des Vereins bis zum Jahre 1952 jegliche schriftliche Aufzeichnungen fehlen, das alte Protokollbuch unter merkwürdigen Umständen verschwunden ist, von den Gründungsmitgliedern und der ersten Sängergeneration niemand mehr lebt, bleiben als Quelle nur die mündlichen Überlieferungen.

 

 

 

An einem nicht mehr bekannten Tage des Jahres 1888 trafen sich im Gasthaus zur Post einige Leimener Männer und gründeten den hiesigen Männergesangverein. Von ihnen sind noch heute bekannt: Ludwig Heim, Franz Anstett, Franz Cronauer, Frachtfuhrmann, Franz Nikolaus, Lorenz Arnold (Wirt) und Heinrich Felden. Der erste Vorstand war ununterbrochen bis zum Weltkrieg 1914 Ludwig Heim, der Vater der Sänger Rheinhard, Simon und Adolf Heim. Von den ersten Chorleitern sind nur noch Oberlehrer Heinrich Peter Klotz, der als Chorleiter des Kirchenchores, aushilfsweise bis zur Gewinnung eines eigenen Chorleiters fungierte und Lehrer Helfrich, zunächst Lehrer in Münchweiler und von 1893 bis 1896 Lehrer in Leimen, bekannt. Mit besonderer Liebe nahm man sich schon in dieser Zeit der Pflege des Volksliedes an, das man in mehrstimmigen Chorsätzen oder auch in schlichter Einstimmigkeit zu singen pflegte. Anlaß zum öffentlichen Auftreten war meist ein Theaterabend, an dem man neben Chordarbietungen, Singspiele zur Aufführung brachte. Diese Abende fanden zwei bis dreimal jährlich im Kurhaus Klotz, dem bisherigen Schwesternhaus statt. Der Beginn des ersten Weltkrieges rief die meisten Sänger zu den Waffen. Die letzte Chorprobe war im Juli 1914, danach war jede Tätigkeit bis zum Kriegsende 1918 unterbrochen gewesen. Zu erwähnen bleibe noch, daß die Fahne des Vereins in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg angeschafft und geweiht wurde.

Nach dem Kriegsende wurde dann im Jahre 1919 der Gesangverein als Gesangabteilung des Turnvereins gegründet. Das Eigentum des Vereins und die Fahne gingen zugleich in den Besitz über. Vorstand des Turn- und Gesangvereins war Johannes Cronauer, Schuhfabrikant, Dirigent, Lehrer Otto Fischer. Diese Zeit darf als Blütezeit des Vereins bezeichnet werden, zählte doch der Verein damals 120 aktive Sänger. Erwähnt sei noch aus dieser Zeit das Preissingen in Heltersberg, bei dem der Verein mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Der Anmarsch nach Heltersberg erfolgte zu Fuß, die Rückreise „komfortabel“ mit Heuwagen. Seit April 1921 wurde es zur Gewohnheit, Mitgliedern des Vereins zur Hochzeit ein Ständchen zu bringen.

 

 

 

Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Vorstandsschaft lösten die Vernunftehe zwischen Turn- und Gesangverein nach einigen Jahren fruchtbringender Zusammenarbeit wieder auf. Die Sänger sammelten sich in einem wieder selbständigen Gesangverein. 1928 wurde die Vereinsfahne für 50,00 RM von dem Turnverein zurückgekauft. Vorstand wurde zu dieser Zeit Karl Heim, der spätere Feldschütz. Als Chorleiter waren damals die Lehrer Fritz Denis, Walter Schattner und Anton Jakob tätig. Mittels des Erlöses von Theaterabenden sowie von Spenden der Mitglieder - jeder Sänger spendete damals 50 RM - konnte dann auch ein Klavier angeschafft werden. Die nun einsetzende Arbeitslosigkeit warf ihre Schatten auch auf das Vereinsleben. Die Zahl der Sänger sank auf etwa 30 Aktive. Trotz der geringen Sängerzahl war der Verein ziemlich aktiv; er besuchte die Brudervereine bei den jetzt aufkommenden Waldfesten in Merzalben, Münchweiler, Clausen, Waldfischbach und nahm auch an Preissingen in Clausen und Münchweiler teil.

 

 

 

Im Oktober des Jahres 1930 wurde Lehrer Jakob versetzt. Damit war der Chor ohne Chorleiter. Man holte sich daher - Rheinhold Klein war Vorstand in jener Zeit - einen Berufsdirigenten, Herrn Hammel. Dies war natürlich - auf die Dauer gesehen - für den Verein finanziell untragbar, der Verein war daher bald wieder ohne Chorleiter. Für ein Jahr übernahm Lehrer Ringelsbacher den Chor. Inzwischen nahte das Jahr 1933. Im Zuge der Gleichschaltung wurde zunächst das Vermögen des Vereins beschlagnahmt. Auf die Beschwerde bei der S. H.- Führung in Waldfischbach ließ diese eine Generalversammlung des Männergesangsvereins Leimen einberufen. Hierbei wurden Schlüssel und Vermögen dem Verein zurückgegeben. Bürgermeister Franz Cronauer mußte sich allerdings verpflichten, dem Verein beizutreten. Die Chorleiterfrage konnte jedoch nicht gelöst werden. Marschieren war eben wichtiger als Chorgesang. So konnte bis zum Ausbruch des Krieges keine rechte Chortätigkeit mehr aufkommen. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges brachte auch die kaum noch nennenswerte Tätigkeit des Vereins ganz zum Erliegen.

 

 

 

Erst im Jahre 1949 taten sich wieder einige Männer zusammen, um nach einem Werbungssingen der Gesangsvereine Münchweiler und Rodalben den Verein neu zu gründen. Unter diesen Männern waren Julius Kaiser, Fritz Winnwa, Adolf Heim, Stephan Anstett, Ludwig Walz, Ernst Klein, Rudolf Reber, Alfons Cronauer, I. und II. sowie Lorenz Heller. Erster Vorstand wurde Alfons Cronauer I., Kassenwart, Alfons Cronauer II., Zweiter Vorstand, Fritz Winnwa und Schriftführer Lorenz Heller. Als Dirigent konnte Herr Maatz aus Merzalben gewonnen werden. Nach dem ersten Waldfest im August 1950 übernahm im November 1950 Herr Hans-Egon Barthen, Lehrer an der Volksschule Leimen, den Chor. Die folgenden Vorstände waren Lorenz Wächter (1952-1956), Rudolf Reber (1957-bis zu seinem plötzlichen Tode 1959), Alfons Helfrich (1. Amtszeit: 1959-1961; 2. Amtszeit: 10.04.2003-26.08.2011) und Willy Wolfer von 1962 bis zu seinem Tod am 25.09.2002. Alle genannten Vorstände hatten in einer Zeit, die kaum noch Opferbereitschaft und Einordnung kannte, Vorbildliches geleistet und den Verein, oft nur von wenigen Mitarbeitern unterstützt, um alle gefährlichen Klippen, die den Verein ernstlich bedrohten, geführt. Es war eine Zeit harter Arbeit, wenn es galt, Konzerte oder Wertungssingen vorzubereiten, Theaterabende zu gestalten oder bei irgendwelchen Anlässen in der Gemeinde mitzuwirken; es war eine Zeit der Enttäuschungen und Rückschläge, aber auch eine Zeit der Erfolge, deren schönster Ausdruck die auf 47 Sänger gestiegene Mitgliedszahl war.

 

 

 

Am 15. Und 16. Juni 1963 konnte der Verein sein 75-jähriges Bestehen feiern. Es war ein schönes Fest. In dem großen Festzelt – es war das erste Zelt, das der Verein aufstellte – konnte der Vorsitzende Willy Wolfer viele Vereine von nah und fern begrüßen. Pater Antonin, der Bruder unseres damaligen Pfarrers, Herr Lukas Schnetzer, gab in seiner Festrede unter dem Motto „Singet dem Herrn ein neues Lied“ mit viel Witz und Humor ein Stimmungsbild des frohen und gottergebenen Menschen. Er pries den Schöpfer, den Gesang und Leimen. Albert Hoffmann, der Präsident des Pfälzischen Sängerbundes, lobte den Vorsitzenden und den Chorleiter des Vereins und regte sie zu weiterem Tun an. Dabei überreichte er dem Vorsitzenden den Ehrenbrief des Deutschen Sängerbundes. Weitere Ehrengäste waren u.a. Kreisvorsitzender Heinrich Wilhelm, Bundeschormeister Theo Klan und der Ehrenvorsitzende des Sängerkreises Pirmasens, Emil Hauck, der auch die Sängerjubilare ehrte.

 

 

 

Das Fest ging vorüber, es war ein musikalischer, aber auch in finanzieller Hinsicht ein schöner Erfolg. Dabei zeigte sich, daß Waldfeste im Stil vergangener Jahrzehnte wegen der unbeständigen Witterung nicht mehr durchzuführen waren. Erst ein Zelt machte eine gesicherte Planung solcher Feste möglich. Da Leihzelte auf die Dauer für den Verein nicht tragbar waren, beschloß der Vereinsausschuß, selbst ein Zelt zu bauen. Am 26.06.1967 schlugen etwa 17 Sänger die nötigen Stangen. Im Hinterhof von Emil Klein richtete Emil Nothof diese nach eigenem Plan her; Löcher wurden vorgebohrt, um Sparren und Pfosten verschrauben zu können. In der Woche vor dem 16. Juli waren fast jeden Abend etwa 20 Sänger dabei, das Gerüst für das Zelt auf dem Ringelsberg aufzuschlagen und die Zeltplanen (gebraucht gekauft) zu befestigen. So konnte das Sommerfest trotz des wechselhaften Wetters erfolgreich durchgeführt werden.

 

 

 

Am 24. 11. 1967 mußte der Verein das Vereinslokal, das dem MGV 1888 79 Jahre Heimat war, aufgeben. Die Pächterin des Lokals, Frau Irma Jörg, hatte sich einen anderen Wirkungskreis in Waldfischbach gesucht, und es war nicht abzusehen, wann ein neuer Pächter des Lokal übernehmen würde. So wurde von der Vorstandschaft einstimmig beschlossen, in das Gasthaus „Zur Krone“ (Inhaberin: Frau Hildegard Umla) umzuziehen, das auch heute noch unser Vereinslokal ist. (Neuer Inhaber seit August 2000, Michael Landau).

 

 

 

Das Zelt, das 1967 von dem Verein errichtet wurde, konnte in dieser Form nur als Provisorium gelten. Daher beschloß die Vorstandschaft in ihrer Sitzung von 13. 02. 1971 die Beschaffung eines fachgerechten Zeltes, das auch den baupolizeilichen Vorschriften entsprach. Bei dem Sägewerk Roth in Mückenwiese wurde das Holz bestellt, zugerichtet und zugespitzt. Julius German, Josef Nothof und Gerold Heim leisteten Schwerarbeit beim Abhobeln und Richten. Zu den vorhandenen Planen wurden noch zusätzliche besorgt; Walter Matheis hatte viel Arbeit mit dem Zurichten und Absteppen der Planen. Viktor Sonntag, Ludwig Sonntag, Günter Veith und Alex Gabriel richteten als Fachmänner die Eisen-beschläge, Bodenplatten und die anderen Eisenteile her. Mit Hilfe der Belegschaft der Fa. Ludwig Druck (Heltersberg) wurde das Holz gebohrt, verschraubt und eingepaßt. Viele Hände griffen nun zu, und am Samstag, dem 6. Juni 1971, stand das neue Zelt, das etwa 800 Personen Platz bot. Es war zur rechten Zeit fertig geworden, denn ein Platzregen am Sonntag hätte das Fest buchstäblich ins Wasser fallen lassen. So saßen alle Festgäste im Trockenen. Gefreut über das Zelt haben sich auch der Spielmannszug und die Pfarrgemeinde, die das Zelt gegen eine entsprechende Vergütung auch benutzen konnten.

 

 

 

Das Zelt tat nunmehr etliche Jahre seine Dienste. Der Platz aber wurde durch einen Bebauungsplan als Baugelände ausgewiesen und stand daher als Festplatz nicht mehr zur Verfügung. Der Verein suchte ein Grundstück und fand es gegenüber dem neuen Sportplatz. Hier sollte das vereinseigene Zelt auf fester Grundlage aufgebaut, ausgemauert und damit eine Möglichkeit geschaffen werden, Feste unabhängig vom Wetter durchzuführen. Dieser Beschluß vom August 1976 wurde im Laufe der Jahre 1977/1978 in die Tat umgesetzt. An vielen Samstagen arbeiteten Sangesbrüder unter der Leitung unseres Sangesbruders Alfons Helfrich, seines Zeichens Bauunternehmer und Ortsbürgermeister, daran, den Platz zu planieren, die Fundamente zu legen und mit dem Aufbau der Halle zu beginnen. Der Winter unterbrach die Arbeiten, doch im Frühjahr 1978 war die Halle so weit fertig, daß sie für Feste benutzbar wurde. Das erste Fest feierte aber nicht der MGV, sondern der Spielmannszug Leimen. Sein damaliger Vorsitzender, Ludwig Amberger, dankte dem MGV und seinem Vorsitzenden, Willy Wolfer, dafür, während es draußen in Strömen regnete, daß die Halle rechtzeitig benutzbar war. Einige Wochen später wurde hier dann auch das 90-jährige Jubiläum des MGV gefeiert, im August 1978 auch das Gruppenfest der Gräfensteingruppe. Die Halle war aber noch nicht fertig. Nach und nach wurden ein Schiebetor sowie die Fenster nebst Rolläden eingestellt und dadurch die provisorische Verkleidung mit Zeltplanen abgelöst.

 

 

 

Nicht gelöst war aber die Toilettenfrage. Durch Entgegenkommen des hiesigen Sportvereins wurde es zwar den Besuchern der Sängerhalle gestattet, die Toiletten des in der Nähe liegenden Sportheims zu benutzen, was aber nur eine Notlösung sein konnte. Im Frühjahr 1983 konnte dann unter der bewährten Bauleitung von Sangesbruder A. Helfrich auch dieses Problem angegangen werden. Der Vorbau für Toiletten und Garderobe – wiederum in Eigenleistung – erstellt, von Sangesfreund Klaus Bohne verputzt, rechtzeitig zum 95. Vereinsjubiläum, zur sprichwörtlichen „Erleichterung“ der Besucher. Nun waren im Innern der Halle vor allem noch zwei Dinge zu verbessern: der Fußboden, bisher ein Schotterboden, und das Dach. Im Frühjahr 1987 wurde in vielen Arbeitsstunden auf dem Fußboden ein Betonparkett verlegt, das Dach mit Glasfasermatten isoliert und dann mit Holz verschalt. So wurde in heißen Sommertagen nicht nur die Wärmeeinstrahlung gemildert, auch das Innere der Halle bekam ein freundlicheres Gesicht. Im Nachhinein fragt man sich, wie diese Arbeit  in dieser kurzen Zeit bewältigt werden konnte. Es war nur möglich, weil viele Sangesbrüder manchmal Abend für Abend sich für die Sache einsetzten. Nebenbei wurde die Küche gefliest und eingerichtet, so daß nunmehr auch Schlachtfeste durchgeführt werden konnten. Während des Jahres wurde die Halle auch außen verputzt, die notwendige Dunstabzugsvorrichtung (Stifter: L. Cronauer) eingebaut, so daß die Sängerhalle für die Feier des „Hundertjährigen“ gerüstet war

 

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Allen, die an diesem Werke mitgeholfen haben, den Profis und den Amateuren, den Stiftern und den Gemeinderäten, die für den Hallenbau Zuschüsse gewährten sowie der Parkbrauerei Pirmasens sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Gedankt sei auch dem Sangesbruder Willy Wolfer, der den Gesangverein von 1962 bis zu seinem Tod 2002 mit vorbildlicher Einsatzfreude führt.

 

 

 

Das hundertjährige Bestehen des Vereins wurde im Jahre 1988 mit verschiedenen Aktivitäten gefeiert. Der Reigen der Festlichkeiten eröffnete am 20. März ein Festkonzert in der vollbesetzten Turnhalle in der Grundschule Leimen. Das Konzert wurde vom MGV unter der Instrumentalbegleitung des Posaunenchors Donsieders eingeleitet. Der weitere Verlauf des Abends wurde gestaltet durch den Männergesangverein, den Hassler-Jugendchor aus Münchweiler und dem Posaunenchor. Aufmerksame Zuhörer waren der Landrat Hans Jörg Duppré, der auch die Schirmherrschaft übernommen hatte, Verbandsbürgermeister Günther Straßner und Bundeschormeister Karl Sieber.

 

 

 

Auch die Chöre der Gräfensteingruppe erwiesen am 16. April 1988 beim 3. Gruppenkonzert dem jubilierenden Chor ihre klingende Referenz. Sie gratulierten dem MGV in der geräumigen und festlich geschmückten Sängerhalle. Nach dem offiziellen Teil wurde zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen.

 

 

 

Einer der Höhepunkte der 100-Jahrfeier war der Ehrenabend am 7. Mai. Die Festlichkeiten begannen mit der musikalischen Gestaltung eines festlichen Gottesdienstes in der katholischen Pfarrkirche. Es folgte eine Kranzniederlegung zum Gedenken an die Verstorbenen des Männergesangvereins. In der Sängerhalle fanden sich danach alle Sänger mit Partner zu einem Ehrenabend in geschlossenem Kreise zusammen. Hierzu kamen zahlreiche Repräsentanten aus Gesang und Politik sowie die Vorsitzenden der örtlichen Vereine.

 

 

 

Der Verbandsbürgermeister, Günther Straßner, eröffnete den Grußwortreigen im Namen der anwesenden Bürgermeisterkollegen unserer Verbandsgemeinde. Er unterstrich die hohe Wertstellung des deutschen Liedgutes als wichtigste Ausdrucksform, wobei der Chorgesang die wichtigste der Musik wäre. Ein Lied erklinge nicht nur zur Freude, zur Trauer, zum Lob und zum Dank, gerade in jüngster Zeit auch zum Protest. Es biete viele Möglichkeiten seine Gefühle und Empfindungen zu offenbaren. Ortsbürgermeister, Alfons Helfrich, bezeichnete das Jubiläum als das herausragende Ereignis in der Geschichte des Vereins. Der Vizepräsident des Pfälzischen Sängerbundes, Hermann Jess, überbrachte die Glückwünsche sowohl des Pfälzischen Sängerbundes, als auch des Deutschen Sängerbundes. Er überreichte an den 1. Vorsitzenden, Willy Wolfer, die Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes für das 100-jährige Vereinsjubiläum. Ebenso zeichnete er den Chorleiter, Hans Egon Barthen, für dessen 40-jährige Dirigententätigkeit beim Männergesangverein mit der goldenen Ehrennadel des Pfälzischen Sängerbundes aus. Dieser außergewöhnlichen Auszeichnung folgte die zweite durch den 1. Vorsitzenden, Wolfer. Der Männergesangverein bedankte sich bei seinem Chorleiter, Barthen, für den unermüdlichen, vorzüglichen Dirigenteneinsatz mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. Die Goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes für 50-jährige Sangestätigkeit verlieh Herr Jess dem aktiven Sänger, Hermann Faß.

 

 

 

Den zweiten Teil der Ehrungen nahm der Kreisvorsitzende des Sängerkreises Pirmasens Fritz Weber vor. In seinem kurzen Grußwort stellte Weber den Sinn des Singens im Verstehen als Grundvoraussetzung heraus. Menschliches Zusammenleben werde in einem Chor vorgelebt, sowohl in chorischer Arbeit, in Treue als auch in Kameradschaft und steter Bereitschaft gestellte Aufgaben zu meistern. Diese Voraussetzungen seien bei den zu Ehrenden, welche alle über 40-jährige Sangestätigkeit aktiv gelebt hätten gegeben.

 

 

 

Die goldene Ehrennadel des Pfälzischen Sängerbundes für 40-jährige Sangestätigkeit erhielten Willy Wolfer, Friedel Winnwa, Stefan Heim, Gerold Heim, Stefan Cronauer und Alfons Helfrich. Nach den Ehrungen trug der MGV unter dem Dirigentenstab von Reiner Anstett, ehemals ein Sänger aus eigenen Reihen, Lieder zur Unterhaltung der Gäste vor.

 

 

 

Mit einem großen Freundschaftssingen am 3., 4. und 5. Juni 1988 wurden die klingenden Festlichkeiten in der Sängerhalle fortgesetzt. Die Festveranstaltung mit über 1500 Sängerinnen und Sängern wurde zu einer umfassenden Demonstration deutschen Liedguts. Der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Hans-Jörg Duppré erwies dem Männer-gesangverein bei der Freitagveranstaltung seine Reverenz. „ Das gemeinsame Singen ist das Wichtigste im Vereinsleben“ sagte er in seinem Grußwort. Auch Bundeschormeister, Karl Sieber, mit seinem Chor MGV Dahn erwies dem Jubilar seine Reverenz. Folgende Chöre nahmen an der Abendunterhaltung noch teil: MGV Merzalben, MGV Hauenstein, MGV Harmonie Münchweiler, gemischter Chor Wilgartswiesen, MGV Clausen, MGV Eppenbrunn, MGV Herschberg und MGV Hinterweidenthal. Die Musikkapelle Merzalben, die zur Unterhaltung der zahlreich erschienen Gäste gut aufgespielt hatte, hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.

 

 

 

Bis auf den letzten Platz besetzt war die große, geschmückte Sängerhalle am Samstag, dem zweiten Veranstaltungstag. Bereits vor dem offiziellen Teil sorgte die Musikkapelle aus Münchweiler mit ihren Rhythmen für gute Unterhaltung. Nach dem Freundschaftssingen lockte sie viele Besucher mit ihren ausgesuchten Melodien auf das Tanzparkett. Auch das zweite große Freundschaftssingen brachte hervorragende Lieddarbietungen. Mitwirkende Chöre beim Samstagabendprogramm waren Chorale Niederbronn (Frankreich) der Frauenchor Merzalben, MGV Burgalben, MGV Selbergchor, MGV Hermersberg, MGV Nünschweiler, MGV Donsieders, MGV Bottenbach, Männerchor Clausen, Liedergemeinschaft Gersbach und der MGV 1888 Eintracht Pirmasens.

 

 

 

Der letzte Veranstaltungstag wurde Sonntagmorgens mit einem Festgottesdienst in der Sängerhalle eröffnet. Der gemischte Chor Riedseltz aus Frankreich konnte als Mitwirkender verpflichtet werden. Durch seine zweisprachige Darbietungen konnte er sich, ebenso wie beim Nachmittagsprogramm, hervorragend in Szene setzen. Nach dem Gottesdienst spielte die Musikkapelle Münchweiler zum klingenden Frühschoppen auf. Das Mittagessen war sehr gut besucht. Um 14 Uhr fand nochmals ein Freundschaftssingen statt. Neben den Freunden aus Riedszeltz wirkten noch der MGV Oberbexbach (Saarland), der MGV Liederkranz Waldfischbach, der gemischte Chor Steinalben, der MGV Saalstadt und der MGV Winzeln mit. Auflockerung in das Programm brachte der Auftritt der Volkstanz- und Trachtengruppe Leimen unter Leitung von Liesel Helfrich. Viel Beifall erhielten auch die „Tiroler“ Schuhplattlergruppe Leimen für ihre Darbietungen. Die „Ringelsberg-Combo“ unterhielt dann in gewohnt guter Manier die zahlreich erschienen Besucher.

 

 

 

Meilenstein in der 100-jährigen Vereinsgeschichte des Männergesangvereins war der Sonntag, 12. Juni 1988. Der rheinland-pfälzische Kultusminister Dr. Georg Gölter überreichte im Auftrag des Bundespräsidenten dem Vorsitzenden des Männergesangvereins, Willy Wolfer, während einer Feierstunde in der Festhalle in Zweibrücken die Zelter-Plakette. Insgesamt wurden im Jahr 1988 24 Chöre aus Rheinland-Pfalz mit dieser höchsten Auszeichnung für Chorvereinigungen geehrt. Die Zelter-Plakette wird nur an Chöre verliehen, die sich in 100-jährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege des deutschen Volksliedes und der Chormusik erworben haben. In seiner Festansprache erinnerte Dr. Gölter  an den preußischen Musikdirektor Karl-Friedrich Zelter, der immer an die sittliche Kraft der Musik geglaubt hatte. Heute sei Chorgesang im Sinne Zelters ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens, sagte der Kultusminister, der den Sängerinnen und Sängern für ihre ehrenamtliche Arbeit seinen Dank aussprach.

 

 

 

Den Abschluß der 100-Jahrfeier bildete ein geselliger Ausklang am 3. September 1988 mit einem großen Schlachtfest in der Sängerhalle. Zwei Sangesbrüder hatten zwei Schweine gestiftet, die verzehrt wurden.

 

 

 

Insgesamt waren die festlichen Veranstaltungen von der Leimener Bevölkerung sehr gut angenommen und besucht worden. Die finanziellen Einnahmen waren erfreulich. Mit diesem Geld konnten Schulden beglichen und weitere Investitionen in der Sängerhalle vorgenommen werden. Bei all diesen Investitionen hatte uns die Gemeinde Leimen und der Verbandsbürgermeister Straßner wohlwollend unterstützt.

 

 

 

Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 1988 war die Primizfeier von Franz Josef Anstett, einem Bruder unseres ehemaligen Sängers Reiner Anstett, am Sonntag, dem 29. Mai. Der Männergesangverein brachte ihm ein musikalisches Ständchen.

 

 

 

Am 20. Dezember 1988, anläßlich seines 70. Geburtstags, fand die Abschieds- und Geburtstagsfeier unseres langjährigen Dirigenten, Hans-Egon Barthen statt. Im Rahmen eines kirchlichen Dankamtes und eines offiziellen Empfanges wurden dem Kirchenorganisten, Dirigenten des Cäcilienvereins (Kirchenchor) und des Männergesangvereins Leimen hohes Lob und Anerkennung ausgesprochen. Ein Festgottesdienst, musikalisch gemeinsam gestaltet vom Cäcilien- und Männergesangverein unter der Leitung von Reiner Anstett eröffnete den Gratulationsreigen. Nach dem kirchlichen Teil wurde zum öffentlichen Empfang ins Vereinslokal Gasthaus „Zur Krone“ eingeladen. Hier wurde Herr Barthen durch zahlreiche politische Prominenz geehrt. Selbstverständlich gratulierten die Sänger mit mehreren Geburtstagsständen ihren treuen Dirigenten. Zum Jahresende legte Herr Barthen nach 40-jähriger Dirigententätigkeit den Dirigentenstab beim Männergesangverein 1888 Leimen e.V. nieder. Sein Nachfolger, Herr Hans Joachim Gutting aus Merzalben, ebenfalls Lehrer an der Grundschule Leimen übernahm im Januar 1989 bis Februar 2002 die musikalische Leitung des Vereins. Von März 2002 bis März 2008 wurde der Chor durch unseren aktiven Sänger Oliver Vogel dirigiert. Mit 21 Jahren war er bisher der jüngste Dirigent des Vereins. Bei seinem Eintritt 1993 war er einer der jüngsten Sänger im 1. Tenor. Ab März 2008 gab Herr Rudolf Brenner aus Miesenbach bis Mai 2010 ein kurzes Gastspiel als Dirigent des MGV Leimen. Unter seiner Leitung und auf Initiative der Vorstandschaft wurde am 18.06.2009 der Junge Chor des Männergesangvereins die „Song´sters“gegründet. Nach einigen Differenzen trennte sich der Verein im Mai 2010 von seinem Dirigenten. Seit Donnerstag, 10.06.2010 wird der Männerchor erstmals in seiner Geschichte von einer Frau dirigiert. Edith Burkhard aus Clausen, auch Dirigentin des Brudervereins Merzalben, übernahm an diesem Tag die musikalische Verantwortung für den Männerchor. Mit Anna Heber aus Leimen konnte für den neuen, jungen Chor die „Song´sters“ ebenfalls eine junge Frau als Dirigentin gewonnen werden. Frau Heber leitete zum ersten Mal am Montag, 07.06.2010 die erste Probestunde der „Song’sters“.

 

 

 

 

 

Ehrenmitglieder des Vereins

 

 

 

            Dezember 1988          Hans-Egon Barthen als langjähriger Dirigent

 

            März 1989                  Julius German, als langjähriger Sänger

 

            April 1989                  August Preis, als langjähriger Sänger anläßlich seines

 

85. Geburtstages am 9. April 1989

 

 

 

Das Jahr 1989 wurde mit der Todesnachricht unseres ehemaligen 2. Vorsitzenden, Friedel Winnwa, am 15. Januar überschattet. Er starb im Alter von 59 Jahren. Ebenso früh verließ uns, am 28. September, im Alter von 60 Jahren unser Sänger und Stütze des Tenors, Gerold Heim.

 

 

 

Am Samstag, dem 15. März hatte der MGV seinen ersten öffentlichen Auftritt unter seinem neuen Dirigenten, Hans-Joachim Gutting. Mit 28 Sängern nahm er an einem Konzert in Ober- kirchen (Saarland) teil. Es war ein gelungener Abend. Saarländisch ging es weiter am 24. Juni 1989. Das saarländische Volksmusikorchester Oberbexbach und das VMO Gesangsduo Ober- bexbach besuchten uns zum Sommernachtsabend mit einem bunten Melodienreigen in der Sängerhalle.

 

 

 

Höhepunkt des Jahres war der Ausflug nach Wertach im Allgäu am 28.4.1989. Am 30. April ging die Heimfahrt über Lindau am Bodensee und dem Besuch der Insel Mainau nach Leimen. Es war der erste Ausflug nach langen Jahren. Denn bisher wurde jede Mark und jeder Pfennig für den Bau und die Einrichtung der Sängerhalle verwendet. Es sollte auch ein Dankeschön des Vereins sein, für die im Jubiläumsjahr erbrachten Anstrengungen der Mitglieder. Das Jahr war geprägt durch Vereinsveranstaltungen (Schlachtfeste, Sommerfest) und Besuchen bei befreundeten Chören. Der Abschluß bildete unsere Weihnachtsfeier. Es war die erste unter unserem neuen Dirigenten Gutting.

 

 

 

Die 90 er Jahren wurden musikalisch eröffnet mit dem Gruppenkonzert in der Rotensteinhalle Münchweiler. 32 Sänger trugen ihre Lieder frei vor. Für die Sangesdarbietungen erhielten unser Dirigent und der gesamte Chor gute Kritiken. In der Generalversammlung am 19. April 1990 wurde Willy Wolfer wieder einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, ebenso sein Stellvertreter, Roland Mangasser. Bei dieser Gelegenheit sprach unser Dirigent davon, daß neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch der gesangliche angestrebt werden solle. Denn Erfolg beim Singen mache Spaß sowohl den Sängern als auch dem Dirigenten. Bei dieser Gelegenheit bedauerte Wolfer, dass es ihm in den 29 Jahren als Vorsitzenden nie gelungen war, alle aktiven Sänger in einer Singstunde zu begrüßen.

 

 

 

Geprägt wurden die 90 er Jahren durch die Freundschaft mit der Chorgemeinschaft Lahr in Baden. Unser ehemaliger Sänger, Reiner Anstett, der bei dieser Gemeinschaft selbst den Dirigentenstab führt, stellte den Kontakt her.

 

 

 

Im Foyer der Stadthalle von Lahr begrüßte uns bei einem Sektempfang der Oberbürgermeister der Stadt Lahr, Herr Werner Dietz und der Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Karl Hertenstein. Nach dem Besuch des Stadtparks ging es in unser Hotel „Zum Schwanen“, wo wir das Abendessen einnahmen. Der Abschluß des Tages bildete ein gemütliches Beisammensein mit einigen Sängern der Chorgemeinschaft. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Freiburg zum Münster. Durch das „Glottertal“, bekannt durch die Fernsehsendung „Die Schwarzwaldklinik“ ging es weiter nach St. Peter und über Hinterzarten, an der Sprungschanze vorbei, nach Titisee. In Schmieheim trafen wir uns am Abend mit den Sängerinnen und Sängern der Chorgemeinschaft zu einem zünftigen Winzervesper mit Weinprobe. Die ganze Fahrt wurde geleitet durch den Sangesbruder der Chorgemeinschaft, Herr Kurt Siefert. Am Sonntag bestritten wir eine Martinée im Saal der städtischen Musikschule Lahr zusammen mit der Chorgemeinschaft. Die über Reiner Anstett geknüfte Sangesfreundschaft erlebte ihren gemeinsamen Chorauftritt und dies mit überzeugendem Erfolg. Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns und fuhren über Straßburg nach Ludwigswinkel zum Abschlussessen in das Hotel-Restaurant „Rösselsquelle“. Es war ein gelungener Ausflug und wir hatten wieder neue Freunde gefunden. Die Freundschaft wurde in den folgenden Jahren vertieft und weiter ausgebaut. Es entstanden sogar persönliche Freundschaften, die bis heute Bestand haben.

 

 

 

Zum Liederabend mit Ehrung am 3. Oktober 1992 traten unsere Freunde aus Lahr mit ihren Chören Eintracht Lahr, Liederkranz Lahr und MGV Schubertbund in der Sängerhalle auf. Die Festrede hielt unser stellvertretender Vorsitzender, Roland Mangasser. Er dankte W. Wolfer für die 30jährige Arbeit als Vorsitzender. Als Dank für hervorragende und treue Vereinstätigkeit überreichte Fritz Weber, Vorsitzender des Sängerkreises Pirmasens, im Auftrag des MGV-Ausschusses, Willy Wolfer einen Ehrenbrief des Vereins.

 

 

 

Am 28. November 1992 starb unser passives Mitglied, Herr Pfarrer Simon. Der Männergesangverein verabschiedete sich von ihm mit seinen Liedvorträgen beim Sterbeamt am 10.12.1992 in der kath. Kirche Leimen.

 

 

 

1993 lies es sich Willy Wolfer nicht nehmen seinen 70. Geburtstag entsprechend groß zu feiern. Am Freitag, dem 18. Juni lud er alle Sänger, Freunde und Bekannte in die Sängerhalle zum gemeinsamen Feiern ein. Unsere Freunde aus Lahr überraschten in mit einer Abordnung.

 

 

 

Beim Neujahresempfang 1994, dem ersten in der Geschichte des Landkreises Pirmasens, ehrte der Landrat, Hans-Jörg Duppré, Willy Wolfer für seine bisherige, langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Männergesangvereins Leimen. Er hob sein großes kulturelles Engagement und den Einsatz beim Bau der Sängerhalle hervor.

 

 

 

Die 90er Jahren brachten den Männergesangverein musikalisch weiter. Die Sängerhalle, im Eigentum des Vereins, entwickelte sich in diesen Jahren und bis heute immer mehr zu einer „Festhalle“. Die örtlichen Vereine und Privatpersonen nutzten die Sängerhalle für ihre Veranstaltungen und Feste. Die Halle ist aus dem örtlichen Geschehen nicht mehr wegzudenken.

 

 

 

Es wurde immer mehr und mehr in die Halle investiert. Ein Gastank mit 800 Liter Inhalt wurde im Oktober 2001 geliefert und die Leitungen verlegt, um den Koch- und Bratbereich mit Gas zu versorgen.

 

 

 

Bei der Generalversammlung am 28.06.2001 im Vereinslokal „Gasthaus zur Krone“ wählten die anwesenden Mitglieder Willy Wolfer erneut zum 1. Vorsitzenden. Sein Stellvertreter wurde Manfred Krajnak. Außerdem beschlossen die anwesenden Mitglieder, im Hinblick auf die Einführung des Euros als neue Währung ab 2002, die Mitgliedsbeiträge für aktive Mitglieder von 1,00 DM auf 1,50 DM und für passive von 2,00 DM auf 3,00 DM pro Monat zu erhöhen. Dies war die erste Beitragserhöhung seit den 1950 er Jahren. (Heute: 0,75 € und 1,50 €)

 

 

 

Das Jahr 2002 begann mit einer Hiobsbotschaft. Bei der Vorstandssitzung im Sportheim des TuS Leimen, am 5. März 2002, gab der Vorsitzende Wolfer gekannt, dass unser Dirigent, Herr Gutting den Männergesangverein abgeben möchte. Schon bei der nächsten Sitzung am 5. April 2002 im Vereinslokal war sich die Vorstandschaft einig, unserem jungen Sänger und ausgebildeten Dirigenten, Oliver Vogel, den Männerchor an die Hand zu geben. Er war mit 21 Jahren der bisher jüngste Dirigent, den der Verein bisher hatte.

 

 

 

Oliver hatte nun die Aufgabe, den Chor für den Festakt der 850 Jahr Feier der Gemeinde Leimen vorzubereiten. Am 25. Mai 2002 war es soweit. Der Männerchor brachte bei dieser Feier zwei Lieder zum Vortrag: „Das schönste Lied“ und „Ich bete an die Macht der Liebe“.

 

 

 

An unserem geplanten Sängerfest am 9. Juni 2002 hatten zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte keine Chöre ihre Mitwirkung zugesagt. So wurde kurzerhand aus dem Sängerfest ein Sommerfest.

 

 

 

Nicht nur arbeiten und singen pflegt die Chorgemeinschaft, nein auch das gesellige Beisammensein. Am 22. Juni 2002 starte der Männerchor mit seinen Familienangehörigen seinen Tagesausflug nach Colmar, Besuch des Riemenschneider Altars im Museum und Kaysersberg Besuch des Museums für Albert Schweitzer. Keiner konnte ahnen, dass dies der letzte Ausflug unseres Vorsitzenden war.

 

 

 

Am Mittwoch, 25. September 2002 verstarb Willy Wolfer im Alter von 79 Jahren während eines Reha-Aufenthaltes. Er zählte bis da zu den Dienstältesten Vereinsvorsitzenden im Landkreis. Über 40 Jahre hatte er den Verein engagiert und weitsichtig geleitet. 1960 war er in den Verein eingetreten und seit 1962 führte er vorbildlicher Weise „seinen Verein“. Sein Herz hängte an diesem Verein. Mit seinem Tod ging eine große Ära des Männergesang-vereins zu Ende. Seine Verdienste um den MGV hatten ihn weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht.

 

 

 

In der ersten Ausschusssitzung nach dem Tod unseres Vorsitzenden am Di. 8.Oktober 2002 beschlossen die Anwesenden die Mitgliedsbeiträge per Bankeinzugsverfahren zu erheben. Bei der Weihnachtsfeier im Vereinslokal am 21. Dezember 2002 wurden Willy Germann, Georg Niedenzu und Willi Riedel zu Ehrenmitgliedern ernannt und erhielten die Ehrenurkunde des Vereins.

 

 

 

Nachdem der Verein nach dem Tod von W. Wolfer ohne 1. Vorsitzender war, erklärte sich unser Sänger Alfons Helfrich bereit, sich der Wahl zum 1. Vorsitzenden bei der General-versammlung mit Neuwahlen am Donnerstag, 10.04.2003 zu stellen. Die Mitglieder wählten ihn zum 2. Mal nach 1961 wieder zu ihrem Vorsitzenden. Alfons nahm das Amt an. Manfred Krajnak blieb stellvertretender Vorsitzender des Vereins.

 

 

 

Da die Auflagen der Behörden für die Nutzung der Sängerhalle immer strenger wurden, erhielt der Verein, nach dem die Halle am 14.10.2003 von der Verbandsgemeinde Rodalben   abgenommen wurde und er alle Auflagen erfüllt hatte, die Gaststättenerlaubnis. Diese Konzession war wichtig, um weiterhin Feste, auch Schlachtfeste in der Halle durchzuführen.

 

 

 

Das Jahr 2004 wurde am Samstag, 3. April mit dem Gruppenkonzert der Gräfensteingruppe in unserer Sängerhalle eröffnet. Erstmals wurden Stühle in der Halle aufgestellt, auf denen unsere Sängergäste Platz nehmen konnten, um so dem Chorkonzert beiwohnen zu können. Es war ein schöner und erfolgreicher Chorabend. Unser Chor stand mit 31 Mann auf der Bühne.

 

 

 

An der Diskussion im Herbst über die Teilnahme unseres Chors beim Gutachtersingen sprachen sich die Mehrheit der Sänger und unser Dirigent Herr Gutting gegen eine Teilnahme aus. Zum Jahresende hatte der Männerchor noch 33 aktive Sänger. Diese Zahl sollte sich im Laufe der nächsten Jahre aber nach unten verändern.

 

 

 

Bei der Generalversammlung am 14. April 2005 wurden Alfons Helfrich und Manfred Krajnak in ihren Ämtern bestätigt. Kassenwart und eigentlicher Manger des Vereins wurde wieder Bernhard Neuberger. Das Jahr 2005 verlief ansonsten ohne große Aufregungen und endete mit der üblichen Weihnachtsfeier des MGV´s im Vereinslokal.

 

 

 

Am 24. Mai 2006 wurde Herr Koch, in einer kleinen Feier im Pfarrraum zum neuen Pfarrer der Gemeinde Leimen eingeführt. Der MGV erbrachte ihm seine Glückwünsche.

 

 

 

Unter dem Motto „Die Pfalz singt für den Dom“ unterstützte der Pfälzische Chorverband im Jahr 2007 mit diversen Veranstaltungen und deren Einnahmen die Renovierungsarbeiten am Kaiserdom zu Speyer. Der Männergesangverein beteiligte sich bei der großen Chorveranstaltung mit Männerchören am Sonntag, 16. September 2007 in der katholischen Kirche Waldfischbach. Mehr als 200 Sänger aus den umliegenden Gemeinden verliehen dem Auftritt einen glanzvollen Rahmen.

 

 

 

Überraschend am Dienstag, 17.07.2007, bei der Ausschusssitzung im Vereinslokal, erklärte unser Dirigent, Oliver Vogel, dass er aus privaten und gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab bis Jahresende niederlegen will. Bei dieser Sitzung wurde auch der Kauf eines elektrischen Klaviers beschlossen. Zum Jahresende zählte der Verein noch 25 aktive Sänger.

 

 

 

Die Suche der Vorstandschaft nach einem neuen Dirigenten gestaltete sich sehr schwierig, so dass Oliver noch weiterhin den Chor leitete bis wir einen geeigneten Dirigenten fanden. Am Dienstag, 19.02.2008 war es soweit. Im Sportheim der SG Waldfischbach trafen sich der Vorstand Helfrich, Krajnak, Neuberger B. sowie die Ausschussmitglieder, Matheis K.A., Stilb, Vatter K, Sehy, Faß mit dem Dirigenten, Herrn Rudolf Brenner, aus Miesenbach. Dieser leitete damals den Chor in Krikenbach. Man war sich einig, dass Herr Brenner am Donnerstag, 06.03.2008 sich dem gesamten Chor vorstellen und eine Singstunde leiten sollte, danach wollte sich der MGV entscheiden. Nachdem sich fast alle Sänger für Herrn Brenner aussprachen, wurde er auch unser neuer Dirigent. Seine Frau und sein Sohn verstärkten die 22 Sänger.

 

 

 

Einer der Höhepunkte im Jahr 2008 war unser zweittägiger Familienausflug ins Lechtal nach Elbigenalb, Hotel Stern, vom 12. Bis 13. Juli. Es war ein verregneter Anreisetag. Am Nachmittag, nach dem sich das Wetter etwas gebessert hatte, wanderten viele Sänger mit ihrer Begleitung auf eine Almhütte in Elbigenalb, um die Tiroler Gemütlichkeit erstmals kennen zu lernen. Am Abend gab es im Hotel ein großes warmes Büffet und anschließend Unterhaltung mit Livemusik. Es war ein stimmungsvoller Abend, den sicherlich einige unserer Sänger nicht vergessen werden. Am Sonntagmorgen, nach einem Liedvortrag, der zunächst nicht richtig klappen wollte, die Nachwirkungen des vorangegangen Abend waren bei einigen Sängern noch spürbar, traten wir die Heimreise über den Hochtauernpass und Zwiefalten an. Hier in Zwiefalten nahmen wir in der Klosterbräu Gaststätte unser Mittagessen ein und besuchten die prunkvolle Klosterkirche. Anschließend setzten wir unsere Heimfahrt über Stuttgart nach Leimen fort. Es waren zwei herrliche Tage. Nur das Wetter hat nicht richtig mitgespielt.

 

 

 

Der Abschluss des Jahres bildete unsere diesjährige Weihnachtsfeier mit Verleihung der Ehrenurkunde des Chorverbands der Pfalz durch den Kreisvorsitzenden, Herrn Helmut Fraunholz, für die Sänger Willi Germann, Justin Heim jeweils für 50 Jahre und Alfons Helfrich sowie Rudi Wadle für 60 Jahre Sängertätigkeit. Die Vereinsurkunde für ihre aktive 20 bzw. 25 jährige Sängertätigkeit erhielten Manfred Krajnak und Michael Rösel. Zum Ehrenmitglied wurde außerdem noch Helmut Wolfer ernannt. Außerdem gratulierten unsere Vorstandschaft unserem langjährigen Dirigenten und Ehrendirigenten, Hans Egon Barthen, am 20. Dezember zu seinem 90. Geburtstag.

 

 

 

Wichtige gesetzliche Änderung im Jahr 2008 war das Nichtraucherschutzgesetz, dass den Verein dazu verpflichtete, die gesamte Sängerhalle als rauchfreie Zone auszuweisen. Was durch Hinweisschilder kenntlich gemacht wurde. Nur noch im Vorraum der Sängerhalle durften die passionierten Raucher ihrem Laster frönen.

 

 

 

Bei dem Treffen am 13.01.2009 mit unserem neuen Dirigenten, Herrn Brenner, im Gasthaus „Rimini“ in Steinwenden/Weltersbach, ging es um das Thema „Weiterentwicklung des Männergesangvereins.“ Das Durchschnittsalter der noch verbliebenen 18 Sänger belief sich zum Jahresanfang auf 62 Jahre. Es wurde angedacht, zum bestehenden alten Liedgut noch modernes hinzuzunehmen, damit eine gute Mischung an Notenrepertoir entsteht. Außerdem wurde über neue Chorgattungen wie Kinder- oder Jugendchor diskutiert.

 

 

 

Am 13.03.2009 war es soweit. Thomas und Kerstin Neuberger, Heinz und Margit Becker, Manfred Krajnak sowie Volker Faß trafen sich im Gasthaus „Stern“ in Leimen um die Möglichkeiten eines jungen Chores zu erörtern. Es wurde darüber beratschlagt, welche potentielle Sängerinnen und Sänger in Leimen angesprochen werden sollen. Am 18.06.2009 wurde der Junge Chor die „Song´sters“ mit 27 Sängerinnen und Sängern in unserem Vereinslokal Gasthaus „Zur Krone“ gegründet. Das Motto lautete von „ A wie Abba (schwedische Songgruppe aus den 70er und 80er Jahren) und Z wie Zappa (Frank Zappa=Rockmusiker).Zuvor hatte uns der Junge Chor aus Mehlingen, mit seinem modernen Liedgut und seinen Liedvorträgen an unserem Sängerfest, Sonntag, 07.06.2009 begeistert.

 

Herr Brenner dirigierte jetzt auch den Jungen Chor „Song’sters“ und den Männerchor. Die ersten Chorproben fanden in einem Unterrichtssaal der Grundschule Leimen statt.

 

 

 

Erfreulicher Weise konnte der Männergesangverein in diesem Jahr drei junge Sänger, Lee Payne (Enkel von unserem langjährigen Sänger im 1. Tenor Kurt Obeldobel), Sascha Henning und Alex Mayer in seinen Reihen begrüßen. Oliver Vogel, unser ehemaliger Dirigent, stiftete für die Sängerhalle ein Elektroklavier.

 

 

 

Einer der musikalischen Höhepunkte im Jahr 2010 war das Gruppensingen der Gräfensteingruppe am Samstag, 27.03. in unserer Sängerhalle. Hierzu mussten extra noch Stühle aus der Gräfensteinschule in Rodalben herbeigeschafft werden, um eine Konzertsaal-bestuhlung zu ermöglichen. Die Halle war entsprechend mit Blumen und Fahnen des Chorverbandes und der Gruppe geschmückt. Das Gruppensingen war sowohl musikalisch als auch finanziell erfolgreich. Die Gäste fühlten sich in Leimen wohl.

 

 

 

Am Samstag, 17. April 2010 „The Night of Song´ster“ präsentierte sich der Junge Chor des MGV´s zum ersten Mal mit anderen jungen Chören der Leimer Öffentlichkeit. Die Song´sters wurden musikalisch unterstützt durch die Chöre, CHORioso Clausen, S(w)inging Generation Hochspeyer, CANTEMUS Saalstadt und S(w)ing Cor Mehlingen. Das Repertoire der Chöre reichte von Rock, Soul, Swing, Gospel und bis Musical. Der Abend zeigte, welch breite, musikalische Spektrum die jungen Chöre zu bieten haben. Den Sängerinnen und Sängern gefiel der Abend so gut, dass einige bis in die frühen Morgenstunden an der Bar ausharrten.

 

 

 

Der nachlassende Probestundebesuch (durchschnittlich noch 25 Sängerinnen und Sänger) konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass unser Dirigent einen Teil er Sänger nicht mehr erreichte. Hinzu kamen noch Probleme mit dem Männerchor. So kam es schon auf der Ausschusssitzung am 20. April, im Vereinslokal, zu einstimmigen Beschluss, dass Thomas Neuberger eine neue Dirigentin bzw. einen neuen Dirigenten für den jungen Chor suchen soll.

 

 

 

Er wurde schnell fündig. Mit Anna Heber, einer Musiklehrerin aus Leimen, konnte er für die Song´sters eine junge Dirigentin gewinnen. Mit vollem Eifer und neuem Elan hielt Anna am  Montag, den 7. Juni ihre erste Singstunde.

 

 

 

Die Vorstandschaft des Vereins war sich einig, dass es mit unserem Dirigenten so nicht mehr weiter gehen konnte. Sie beauftragte deshalb den Vorsitzenden, Alfons Helfrich, sowie Margit Becker, Thomas Neuberger und Volker Faß in einem persönlichen Gespräch dies Herrn Brenner mitzuteilen. In einem chinesichen Restaurant, am Mittwoch, 19.05.2010 in Grünstadt wurde die Zusammenarbeit, nach ausführlichem Meinungsaustausch, mit Herrn Brenner beendet.

 

 

 

Mit Edith Burkard, einer Musiklehrerin aus Clausen, die auch den Bruderverein MGV Merzalben dirigiert, konnte eine neue Chorleiterin gefunden werden. Erstmals in der Geschichte des Männergesangvereins 1888 Leimen dirigiert eine Frau den Männerchor. Gleich in der ersten Probestunde, am Donnerstag, 10. Juni, überraschte Frau Burkard die Sänger mit ihrem resoluten Auftreten. Mit Ihren Vorstellungen verdeutlichte Sie, was sie von dem Chor und seinen Sängern erwarte. Frau Burkard sollte es auch ermöglichen, dass die beiden Nachbarvereine enger zusammenarbeiteten.

 

 

 

Ein volles Haus bzw. eine volle Sängerhalle bescherte uns, das diesjährige Sängerfest am 20. Juni mit den Chören aus Enkenbach, Niederwürzbach, Heltersberg, Schopp und Soucht aus Frankreich. Die Sängerhalle war mit nahezu 600 Personen bis auf den letzten Platz besetzt. Es war ein schöner Tag und die Gäste fühlten sich so richtig wohl.

 

 

 

Im Spätherbst hatten die Song`sters ihre ersten Auftritten bei auswärtigen Chören wie z.B. in Mehlingen am 18. September und Saalstadt am 9. Oktober.

 

 

 

Am 13.12.2010 trafen sich im Gasthaus „Stern“ Leimen Vertreter der beiden Männergesang vereine Merzalben und Leimen, um über eine engere Zusammenarbeit zu beraten. (MGV Leimen: Vorsitzender Alfons Helfrich, Bernhard Neuberger, Manfred Krajnak und Volker Faß; MGV Merzalben: Vorsitzender Konrad Pros, Benno Schwarz, Mathias Ernst sowie die Dirigentin beider Vereine Edith Burkard). Der MGV Merzalben hatte noch 16 aktive Sänger während der MGV noch 23 hatte. Man einigte sich auf eine Chorgemeinschaft. Die Vereine sollten beide selbständig bleiben. Zunächst sollte einmal im Monat eine gemeinsame Singstunde stattfinden. Starten sollte dieser Versuch im Januar 2011. Die Zusammenarbeit entwickelte sich positiv. Beide Vereine trafen sich schließlich zu gemeinsamen Singstunden einmal abwechselnd in Merzalben und Leimen. Beim Gruppenkonzert, am 19. März 2011, in der kath. Pfarrkirche  zu Merzalben traten beide Chöre zunächst einzeln danach zusammen auf und brachten gemeinsam zwei Lieder zum Vortrag. Die Zuhörer waren beeindruckt von diesem großen Männerchor (40 Sänger) und applaudierten entsprechend. Die Leimer Sänger unterstützten sogar die Merzalber bei der Durchführung des Brunnengässelfestes in Merzalben. Das 100-jährige Vereinsjubiläum des MGV 1911 Merzalben am Samstag, 21. Mai feierten beide Vereine bei einem kleinen Festakt im Sportheim des FC Gräfenstein Merzalben. Die Entwicklung verlief fortan positiv, so dass beide Vereine den Entschluss fassten, als Chorgemeinschaft aufzutreten. Zur ersten Singstunde als Chorgemeinschaft trafen sich die Sänger in der Grundschule Merzalben am Donnerstag, 8 März 2012 unter Leitung von Edith Burkhard. Anwesend waren 25 Sänger, 15 aus Leimen und 10 aus Merzalben. Ihren ersten Auftritt als Chorgemeinschaft hatten beide Vereine am Samstag, 24.03.2012 bei der Chorgemeinschaft Harsberg/Schauerberg.

 

 

 

Ihren ersten größeren öffentlichen Auftritt hatten die Song´sters beim Chorfestival der jungen Chöre des Landkreises Pirmasens am Sonntag, den 22. Mai 2011 im Stadtpark von Dahn. Mit ihren Liedvorträgen z.B. „Halleluja“, „Rock my soul“, „Mama Lou“ und „The Lions song“ brachten sie die Zuhörer zum Mitsingen und Mitswingen. Der Wettergott war mit unseren Sängerinnen und Sänger noch wohlgesonnen. Der herrliche Sonnenschein und sommerliche Temperaturen wurden jäh durch ein herbeiziehendes Gewitter unterbrochen, so dass die Veranstaltung in den Kursaal verlegt wurde.

 

 

 

Bei der Generalversammlung mit Neuwahlen am 26. August 2011 im Vereinslokal wurde unser langjähriger Vorsitzender Alfons Helfrich zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum neuen Vorsitzender des Vereins wurde Thomas Neuberger (Dipl.-Ing.) gewählt. Erstmalig in der Vereinsgeschichte wurden mit Margit Becker, eine Frau, und Roman Littig zwei stellvertretende Vorsitzende in den Vorstand gewählt. Kassenwart blieb der bisherige und langjährige Inhaber Bernhard Neuberger. Für diese Wahl musste wegen der Änderung des Vorstands sogar die Vereinssatzung geändert werden.

 

 

 

Bei der ersten Ausschusssitzung nach den Neuwahlen am 22.09.2011 wurde bekannt, dass unser langjähriges Vereinsmitglied und Metzger des Vereins Toni Schneider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an unseren Schlachtfesten helfen kann. Mit Pirmin ??? aus Massweiler konnte unser Kassenwart, Bernhard Neuberger, einen neuen Metzger für die zukünftigen Schlachtfeste gewinnen. Diese Feste sind lebensnotwendig zur Finanzierung des Vereins und die eigenen Sängerhalle. So wurden z. B. neue Fenster im Vorraum eingesetzt und die Renovierung des Hallendaches, was aus statischen Gründen notwendig wurde in Angriff genommen. Die Kosten dieses Vorhaben werden auf  94.000 € veranschlagt.

 

 

 

Den Abschluss der Veranstaltungen 2011 bildete das Fest des Jungen Chores, The Night of Song´sters, am 22. Oktober mit den Chören, Soundtrain Erlenbrunn, Gospelchor Schopp, Swing Chor Mehlingen und dem Jungen Chor aus Hauenstein.

 

 

 

Im Jahr 2012 sollte das Projekt der Dachsanierung vorangetrieben werden. Die Zusammenarbeit der beiden Männergesangvereine wurde intensiviert und die Vorbereitungen für das 125-jährige Jubiläum im Jahr 2013 vorangetrieben. In all diese Vorhaben platzte plötzlich die Todesnachricht von unserem Ehrenvorsitzenden, Alfons Helfrich. Er starb am Samstag, 18. Februar 2012 auf dem Nachhauseweg vom Gasthaus „Zum Stern“, wo er sich noch zuvor intensiv mit unserem ehemaligen Dirigenten, Herrn Gutting, unterhalten hatte. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und Sänger wurde unser aktiver Sänger im 2. Bass, Ehrenvorsitzender und Gönner des Vereins am Donnerstag, 23. Februar auf dem Friedhof in Leimen zur letzten Ruhe beigesetzt. Unser aktiver Sänger, Michael Rösel hielt an seinem Grabe eine ergreifende Traueransprache.

 

 

 

Der im Jahr 2012 initiierte Spendenaufruf an die Leimener Bevölkerung zur Renovierung des Hallendaches verlief positiv.

 

 

 

In der ersten Sitzung des Jahres 2013, am Freitag, 11. Januar im Vorraum der Sängerhalle gab der Vorsitzende Thomas Neuberger bekannt, dass es die Chorgemeinschaft Leimen/Merzalben zukünftig nicht mehr geben wird, da sich der MGV Merzalben stillgelegt habe. Viele Merzalber Sänger wollten beim Männergesangverein Leimen aktiv mitsingen.

 

 

 

Bei alledem wurde aber nicht die eigentliche Aufgabe des Vereins, die Pflege des Volkliedes und der Chormusik, vergessen. Der Chor beteiligte sich an den Gruppen- und Wertungs-singen. Im dörflichen Leben ist eine Feier ohne die Mitwirkung des Chores fast undenkbar. So kann der MGV 1888 Leimen mit Genugtuung auf die verflossenen hundert Jahre seines Bestehens zurückblicken und voll Vertrauen auf das kommende Jahrhundert schauen. So möge denn dieser kurze Chronik die alten Sänger in ihrer Treue zur Sängersache bestärken, die Jugend aber für die Sache des Liedes und des Chorgesanges begeistern und ermuntern, es ihren Vätern nicht nur gleichzutun, sondern sie noch zu übertreffen, wohl wissend, daß Gott vor den Preis den Fleiß gesetzt hat. Möge dann auch wie heute der Sängergruß, der alle deutschen Sänger verbindet, noch immer erklingen:

 

 

 

Grüß Gott mit hellem Klang,

 

Heil deutschem Wort und Sang!

 

 

 

 

 

Verfasser: Hans Egon Barthen

 

                  Volker Faß